Wir leben seit 8 Jahren im Wechselmodell - meine Bonustochter ist immer eine Woche bei uns (mit ihren beiden Halbbrüdern) und eine Woche bei ihrer Mutter (sie wohnt in der gleichen Stadt nur wenige Minuten entfernt). Seit einem Jahr hat ihre Mutter einen neuen Partner, welchen sie diesen Sommer auch geheiratet hat. Der neue Mann wohnt drei Stunden entfernt und hat selber eine Patchworkfamilie (mit 6-jährigem Kind, welches zeitweise bei ihm wohnt). Jetzt steht im Raum, dass sie eventuell auch noch mal Nachwuchs bekommen. Außerdem würde die Mutter meiner Bonustochter eigentlich gerne mit ihrer Tochter zusammen zu ihrem neuen Mann ziehen. Das will aber weder ihre Tochter noch mein Mann. Falls es wirklich auf einen Umzug hinauslaufen würde, würde das also wahrscheinlich bedeuten, dass meine Bonustochter nur noch bei uns wohnt. Mein Mann und ich würden uns freuen - das wäre aber sowohl für ihre Mutter als auch für sie natürlich eine große Belastung und ein großer Einschnitt in ihr Leben. Gerade, wenn sie dort auch noch mal (Halb-)Geschwister bekommen würde
Uns fällt einfach keine gute Lösung für das Problem ein. Hat hier vielleicht jemand eine Idee?
Guten Morgen Mike-Sachsen,
Sie haben schwierige Zeiten mit schweren Konflikten im Patchwork-System hinter sich. Dass sich da Wut, Enttäuschung und viele andere Gefühle aufbauen, ist sehr nachvollziehbar. Ja, es ist wichtig, zu sehen, dass es in solchen Situationen schwierige Verläufe gibt und sich nicht immer alles in Wohlgefallen auflöst. Gleichzeitig wichtig zu wissen, dass keine zwei Situationen gleich sind. Unterschiedliche Ausgangslagen können durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, auch wenn die Szenarien sich ähneln. Sophia hat aktiv hier nachgefragt, weil sie hingeschaut und die Komplexität der Situation erfasst hat und eben nicht versucht, davor die Augen zu verschließen. Den Teufel an die Wand zu malen, hilft nicht, sondern führt eher zu einer Verhärtung der Fronten.
Gerne lade ich Sie ein, Ihre Erfahrungen in einem eigenen Thread zu teilen (wie auch Emelie vorgeschlagen hat).
Viele Grüße
bke-Ina Schweizer
Guten Morgen Emelie,
vielen Dank für Ihre Beiträge und auch Ihnen ein herzliches Willkommen in unserem Forum!
Viele Grüße
bke-Ina Schweizer
Guten Morgen Sophia,
ich finde es beachtlich, wie gut die Kommunikation auf Erwachsenenebene bisher gelaufen ist und wie gut es Ihnen gelingt, die Situation der Mutter Ihrer Bonustochter und deren Zwiespalt in der aktuellen Lage zu sehen und mit zu fühlen. Alle Erwachsenen (und wahrscheinlich auch Ihre Bonustochter) erkennen die Komplexität der Situation und die Notwendigkeit gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen. Bei allen Herausforderungen und Risiken der Eskalation, die eine Veränderung in einem Patchwork-System mit sich bringt, haben sich - so wie ich das aus Ihren Berichten lese - bisher alle bemüht, die bestmögliche Grundlage dafür zu schaffen, auch zukünftig in der Lage zu sein, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
Sie haben Ihren Lebensmittelpunkt, von dem man nicht erwarten kann, dass Sie ihn aufgeben. Ebenso verständlich ist der Wunsch der Mutter, zu ihrem Partner zu ziehen (spätestens wenn Nachwuchs kommt). Und auch der Wunsch Ihrer Bonustochter - Stand heute - im gewohnten Umfeld zu bleiben, ist durchaus berechtigt. Es bleibt Ihnen, wie Sie auch schreiben, vorerst wahrscheinlich nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie die Situation sich entwickelt. Dass Sie sich im Vorfeld Gedanken machen und auch hier nach Input und Lösungsideen fragen, trägt sicher dazu bei, die bestmögliche Lösung für Ihr Familiensystem zu finden.
Einen konkreten Ratschlag möchte ich mir erlauben: sollten Konflikte aufkommen und die Kommunikation sich erschweren, suchen Sie lieber früher als später Unterstützung z.B. bei einer Beratungsstelle, oder in Form von Mediation (oder gerne natürlich auch hier). In meiner Erfahrung sind die Erfolgschancen deutlich größer, zu Beginn eines Konfliktes unterstützend zu moderieren, als in einem verhärteten Konflikt zu versuchen, die Fronten wieder aufzuweichen.
Ich wünsche Ihnen hier weiterhin einen guten und hilfreichen Austausch.
Viele Grüße
bke-Ina Schweizer
Hallo Emelie,
ich denke, es ist gerade hier sehr Wichtig die Erfahrungen mitzugeben und die Folgen.
Das unterscheidet uns. Ich bereite mit auf den das Negative vor und genieße das Gute wie es kommt. Über das Gute braucht man sich keine Gedanken machen, da es eben etwas Positives ist.
Aber die Folgen des Schlechten sollte man vorher abwägen. So auch den Wunsch, dass die Stieftochter nicht mit umziehen möge. Dieser Wunsch hat Folgen. Das können sehr dramatische sein. Das kann und darf man nicht runterspielen. Ich könnte jetzt als Mann sagen: Typisch Frau ;-) ... Da die Angst vor den Folgen des Mama sein wird von der Frau (glücklicherweise) auch negiert, bis sie eintreten. Und dann ist sie da die Wahrheit über die man sich vorher Gedanken hätte machen sollen, auch wenn das Gefühl einem sagte, mit dem fühlt es sich richtig an. Ist auch Richtig, bis es Falsch ist.
Männer machten deswegen Früher und heute Eheverträge egal wie verliebt sie sind ;-) ...
Aber hey. Erfahrungen kommen und meine Worte werden Widerhall finden. Dann schreibt mal in 2 Jahren wie Eure Erfahrungen waren. Mal sehen wie viel Deckungsgleich im Nachgang ist.
Ich wünsche hier nun allen die richtigen und besten Entscheidungen.
MfG Mike
Hallo Mike,
warum machst du nicht ein eigenes Thema auf? Und berichtest dort ausführlich über deine Erfahrungen?
Ich denke, deine Erfahrungen haben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Es gibt Väter, die genauso Sorge tragen, wie Mütter und das genauso gut oder sogar besser! Und es gibt Väter, deren Leben wird in Mitleidenschaft gezogen, wenn Mütter mit Kindern wegziehen (und das sage ich als jemand, der seit 5 Jahren keinen Kontakt zum Vater hat).
Deine Meinung und Erfahrung ist genauso in Ordnung, wahr und richtig wie die von allen anderen.
Ich würde mir irgendwie für die Themenerstellerin weniger allumfassende Negativität wünschen, nachdem sie explizit drum bat . . . Und das war mein Ansinnen, etwas Mutmachendes zu schreiben :-)
LG Emelie
Hallo Emelie,
am Ende haben alle irgendwie "Pech gehabt". Und da kommen wir zum Anfang. Ich kann heute nur jedem jungen Mädchen eine Empfehlung geben. Lege Dir kein Kind zu. Mit einem Kind richtet man soviel Schaden im Leben so vieler Menschen an.
Es ist so traurig, dass ich das so schreiben muss, da ich sicherlich mehr Erfahrungen damit habe als Du. Ich beschäftigte mich mit dem Thema seit ungefähr 8 Jahren. Und was ich inzwischen mitbekommen habe, da willst Du wieder das alte Modell (was auch dem natürlichen Verlauf entspricht) - ein Kind gehört zur Mutter.
Und das schreibe ich hier als Vater und Mann. Dabei sollte es mir völlig egal sein. Da am Ende das Leben von Frauen und Müttern - neben denen der Kinder - zerstört wird. Meins als Mann wird nie in Mitleidenschaft gezogen. Somit leben Männer immer in einer gewissen Komfortzone, die Frauen ab Geburt ihres Kindes nicht mehr haben. Was viele Männer auch zu ihren Gunsten sehr geschickt rhetorisch wie auch praktisch ausnutzen.
VG Mike
Hallo Sophia,
ich habe leider keinen Ratschlag und bevor die Frage kommt: ich bin auch nicht in so einer Situation und auch noch nicht gewesen.
Ich will nur sagen, vom Lesen her finde ich es sehr beeindruckend wie ihr es angeht und wie ihr Verständnis für einander habt.
Ich bin selbst Trennungskind und es ist nun mal so im Leben: man bekommt selten das Optimum. Aber oft kommt es auf die Begleitumstände an. Wenn es doof ist, aber die Bonustochter sich bei euch Willkommen und von der Mama weiterhin geliebt fühlt, klingt das für mich als gäbe es gute Voraussetzungen, dass alle das unbeschadet überstehen (wenn auch nicht alle 100% zufrieden sind mit der Veränderung oder sie sich selbst so gewünscht haben).
Ich find's toll, wie sehr ihr die Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt stellt, vor allem du als Stiefmama. Mein Leben wäre sehr viel einfacher gewesen, hätte ich annähernd solche Umstände gehabt.
Von diesem „hat das Kind Pech und muss sich der neuen Familie unterordnen“ halte ich gar nichts. Kein Kind der Welt sucht sich Trennung oder Patchworksituation aus, dann in so einer Situation so zu argumentieren, empfinde ich als maximal unfair.
Was natürlich aber wahr ist: auch Eltern haben ein Recht auf Leben und Erfüllen ihrer Bedürfnisse. Wenn ihr aber das auch so seht und das Kind unterstützt ohne die Mama schlecht zu machen, ist es denke ich der goldene Weg das beste aus einer schwierigen Situation zu machen.
So lange es noch nicht spruchreif ist, würde ich mich aber auch nicht heiß machen.
LG :)
Guten Morgen Sophia,
ich denke das ist der einzig richtige Weg es laufen zu lassen. Vor allem wenn Deine Stieftochter schon älter ist und vielleicht auch bald einen Freund hat. Dann ist es eh vorbei mit Umzug.
Und ja, die Mama von Deiner Stieftochter hat auch ein Recht auf eine neuen Familie. Dem sollte man nie Steine in den Weg legen. Immerhin nahm sich einmal Dein Mann das selbe Recht auch raus. Es ist auch nicht zu erwarten, dass wenn Eltern sich trennen, alles so bleibt wie es ist. Das bezieht sich auch auf dieselbe Stadt etc. Selbst normale Eltern als Familie ziehen um in andere Städte. Da fragt auch keiner was die Kinder davon halten. Wenn der Umzug eines Kindes ein Problem wäre, so dürfte kein Kind mehr umziehen. Egal ob intakter Familie oder nicht. Es wird immer nur ein Drama draus, wenn eine Mama mit ihrem Kind umziehen möchte/wird.
Und höre man in Dich rein, wenn Du und Dein Mann Euch trennen würden. Du verliebst Dich neu und Dein neuer Partner lebt in einer Stadt. Du vermisst die Zweisamkeit und willst keine Einsamkeit mehr etc etc. Und nun will Dein heute noch Mann verbieten umzuziehen und Du sollst einsam weiterleben? Er dagegen hat vielleicht schon eine neuen Familie. Das macht als Mutter in Deiner Einsamkeit was mit Dir. Das zerstört alle Deine Werte an Lieben, Mitmenschlichkeit und ein gutes Miteinander. Das darfst Du bei der Mutter Deiner Stieftochter nie soweit kommen lassen.
Und dann liest Du als einsame Mutter die eine neue Familie und auch Ehe eingehen will, dass Du einen besonderen Schutz des Staates genießt. Das Du als Familie geschützt bist mit einem besonderen Schutzrecht, was es so nur bei der Ehe und Familie gibt. Doch alle versuchen um die Rum dazu zu bringen was Deine Familie und Ehe zerstört. Ab diesem Tag glaubst Du weder an Gerechtigkeit und diesen Staat. An dieser Stelle verliert das Land Dich als gute Mutter und Bürgerin. Ab dann ist Dir alles egel.
Und das schlimmste, Und hier spreche ich tatsächlich rein von mir. Ich kann inzwischen nicht mehr von Gut und Böse unterscheiden. Und kann Dir nicht mehr sagen was Richtig und Falsch ist. Dieses Land und seine handelnden Personen vornweg, wollten meine Familie und Ehe zerstören. Wir waren jahrelang vor Gerichten, dass wir nach Art 6 Abs 1 GG ein Existenzberechtigung als Ehe und Familie haben dürfen in Deutschland. Und das obwohl der Art 6 Abs 1 GG ganz klar in seinen Auslegungen ist.
Ich kann heute verstehen wenn Menschen auf der Straße plötzlich den Nichts durchdrehen und anderen Schaden zufügen. Sie können nicht Falsch von Richtig unterscheiden.
Wir sind heute glücklich als Familie und Ehe. Wir haben uns unsere Rechte über Jahre erkämpfen müssen. Wir mussten sogar Klagen dafür das wir als Familie Urlaub machen dürfen. Was für Euch normal als Familie ist. Das ist doch hier alles nicht mehr normal was mit Kindern, Müttern (wie Du auch eine bist) und Familien gemacht wird.
Es gibt da nur ein Wort für mich: Ekelhaft
VG Mike
Hallo Mike,
ja, ich habe selber zwei Kinder mit meinem Mann. Sie sind drei und sechs.
Unser gesamtes Leben ist hier. Die Kinder gehen in die Schule, in den Kindergarten, all ihre Freunde sind hier. Unsere Familien, unsere Jobs. Für uns ist es keine Option aus der Stadt aufs Land zu ziehen.
Es ist einfach eine schwierige Situation, da es keine Lösung geben wird, mit der alle glücklich sind.
Ich gehe auch davon aus, dass die Mutter meiner Bonustochter spätestens komplett umziehen wird, wenn es noch mal Nachwuchs bei ihr gibt. Unsere einzige Hoffnung ist, dass das noch etwas dauert und unsere Bonustochter dann schon etwas älter ist.
Da wir ja schon seit 8 Jahren das Wechselmodell leben, hat sie zu beiden Elternteilen eine sehr enge Bindung. Da sie gesagt hat, dass sie im Fall der Fälle bei uns bleiben will, glaube ich auch, dass es darauf hinaus laufen wird. Sie kommt so langsam ins Teenager Alter und da wird es für sie glaube ich auch immer wichtiger, wo ihre Freunde und ihr Lebensmittelpunkt sind.
Aktuell denke ich können wir nicht mehr machen, als abzuwarten wie sich alles entwickelt. Und dafür sorgen, dass die Kommunikation weiterhin so gut ist zwischen allen erwachsenen, wie es bisher der Fall ist. Niemand wünscht dem anderen etwas schlechtes. Alle haben Verständnis für die Situation des/der anderen und wir werden versuchen eine Lösung zu finden, mit der alle gut leben können. Und den Status quo kann man dann ja nach Bedarf auch immer wieder neu evaluieren und anpassen.
Hallo Sophia,
bist Du selbst Mutter? Also hast Du eigene Kinder?
Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass Du nach einer Lösung suchst. Es gibt am Ende aber nur die Lösung, dass die Ex Deines Mannes in die andere Stadt ziehen wird. Sie hat ja dann auch die Verantwortung für ihr neues Kind. Da muss Deine Bonustochter sich hinten anstellen, wie man so schön sagt. Ihr Verlust der Mutter ist dann das kleinere Übel. Es sei denn sie will in die neue Familie mitziehen. Dann ist es für Deine Bonustochter einfacher.
Ihr könnt nicht in die neue Stadt der Ex Deines Mannes umziehen?
Was spricht aus Eurer Sicht gegen einen solchen Umzug?
VG und weiterhin viel Standhaftigkeit
Mike
Hallo zusammen,
vielen Dank für die rege Diskussion! Ich hatte hier - im besten Fall - auf Positiv-Beispiele gehofft :)
Wir pflegen zu der Mutter meiner Bonustochter und ihrem Mann eine sehr gute Beziehung bisher! Und ich schreibe hier ja vor allem auch, weil ich für ihre Situation großes Verständnis habe. Wir freuen uns für sie, dass sie einen neuen Partner hat und glücklich mit ihm ist. Und wir verstehen auch ihre schwierige Situation - sie möchte natürlich bei ihrer Tochter sein, aber auch bei ihrem neuen Partner. Aktuell ist sie immer eine Woche hier bei uns in der Stadt wenn ihre Tochter da ist, und in der anderen Woche bei ihrem Mann. Das ist ja so schon eine große Belastung - wenn sie allerdings noch Nachwuchs bekommen ist es so fast unmöglich weiter zu leben. Spätestens wenn das neue Kind betreut wird, ist eine Pendelei zwischen zwei Städten ja nicht mehr wirklich möglich.
Daher vielen Dank noch mal für den Denkanstoß, dass die Situation sich immer wieder ändert und dementsprechend auch immer wieder neue Lösungen gefunden werden können (und müssen).
Ideal wäre es natürlich, wenn der neue Partner auch in unsere Stadt ziehen würde - da er aber selber schon eine Tochter hat und diese auch im Wechselmodell bei ihm ist, ist auch das nicht so einfach machbar.
Es wird keine Lösung geben, die für alle gut ist. Und an erster Stelle steht für uns alle, was für meine Bonustochter am besten ist und was sie möchte. Aktuell möchte sie - im Fall der Fälle - hier bei uns bleiben, da hier ihre Schule, ihre Freunde, ihre Geschwister und wir sind. Ihr ganzes Leben spielt sich aktuell hier ab. Das kann sich natürlich ändern, wenn es bei ihrer Mutter auch noch mal Nachwuchs gibt. Ich fürchte aber, wir müssen - wenn es irgendwann soweit ist - die Situation noch mal neu bewerten und uns dann gegebenenfalls den neuen Bedingungen irgendwie anpassen.
Wir werden auf jeden Fall versuchen die gute Kommunikation zwischen allen Erwachsenen weiterhin so beizubehalten. Es ist einfach eine für alle schwierige Situation. Die Exfrau meines Mannes hat sich ja nicht ausgesucht, einen Partner in einer anderen Stadt zu finden - sie würde sich auch wünschen wir wären alle weiterhin in einer Stadt. Vor allem sie hat ja aktuell die größten Schwierigkeiten/Einschränkungen durch die Pendelei!
Danke auf jeden Fall schon mal für die Gedanken zu unserer Situation. Wenn es noch andere Fälle gibt, in denen alles etwas harmonischer abgelaufen ist als bei Mike, dann freue ich mich wenn auch davon berichtet wird :)
Guten Abend Mike-Sachsen,
ich wollte Sie zuerst gerne darauf hinweisen, dass mein Kollege Herr bke-Lorenz-Bauer heisst.
Sie sind sehr emotional für Sophia da, setzten sich hier stark für sie ein, warnen sie, machen sie aufmerksam und fühlen mit ihr.
Ich glaube nicht, dass man nur dann nachempfinden kann wie es einem geht, wenn man selbst Ähnliches erlebt hat. Aber es ist leichter die Verbindung herzustellen. Da ist was dran. Keine Frage. Ich finde es gut und bereichernd, dass Sie es mit Sophia und anderen Eltern hier teilen. Nur so kann es zum Austausch hier kommen. Ihre Anteilnahme begrüsse ich sehr.
Sie scheinen auch einiges schon erlebt zu haben und möchten Sophia gerne unterstützen und vielleicht aufmerksam machen. Das verstehe ich.
Gleichzeitig finde ich es schade, wenn Sie so hoffnungslos und pessimistisch herangehen und schlimme Szenarien hier schildern. Ob es Sophia so auch nehmen kann und wie es für sie ist, können wir hier natürlich nicht entscheiden.
@Sophia Liebe Sophia, Sie können das ja gerne selbst beantworten und in den Austausch gehen.
@Liebe Mike Auf jeden Fall finde ich es gut, auf Dinge aufmerksam zu machen, aber ich denke, dass es auch darum geht, die Hoffnung zu suchen und sie zu finden, etwas von allem zu speichern und das zu finden, was bereits gelingt und bisher gelungen ist. Ohne Hoffnung kann man schwer für eigene Rechte und Glück kämpfen und mit Zuversicht nach vorne blicken. Das wünsche ich Ihnen und allen, die Eltern sind, wunderbare Kinder haben und schon einige Krisen kennen und bisher einiges schon bewältigt haben.
Gute Nacht!
bke-Kira-Morgenthal
Hallo Frau Lorenz Bauer,
ich möchte so gern Sophia und ihrer neuen Familie helfen. Doch die knallharte Wahrheit ist, es wird Ihnen leider keiner Helfen. Es wird am Ende bei Sophia nur ein Eindruck zurück bleiben, alle haben tolle schön formulierte Redewendungen und keiner wird helfen. Es wird der Eindruck zurückbleiben bei Sophia, dass alle gegen sie sind und alle gegen ihr neues Leben arbeiten werden.xxx Ich denke der erste Schritt sollte immer sein, der Wahrheit knallhart als Betroffener ins Gesicht zu sehen. Denn alles andere kommt nur Scheibenweise. Damit wird es nur schlimmer und der Hass größer.,
Liebe Frau Lorenz Bauer, ich gehe davon aus, dass Sie natürlich in solch einer Situation persönlich nie "gefangen" waren? Wie sich das Ganze anfühlt und was es mit einem Menschen und seiner Sichtweise tatsächlich macht. Welche Kraft sich da in einem Menschen entfaltet und zu was er in dieser Situation in der Lage sein kann?
Ich kann nur für mich sagen, dass ich Froh bin, dass wir eine gesundes Kind bekommen haben und nichts weiter schlimmes passiert ist.
Für Sophia und ihre Schwangerschaft drücke ich ganz Fest die Daumen und bin in Gedanken bei Ihr und Ihrer neuen Familie. Sie soll sich die Kraft geben es durchzukämpfen. Sie soll sich nicht vom Weg abbringen lassen, denn es ist ihr Leben und ihre Familie. Und wenn der Wert Familie es nicht Wert ist zu kämpfen, dann gibt es in Deutschland wohl offensichtlich keine Werte mehr.
@Sophia: Bleib bitte immer Kritisch was man Dir sagt. Es wird Dir am Ende keiner wirklich Helfen. Es ist leider so. Alle verdienen nur Geld mit dem Elend Deines Kindes und Dir. So Traurig ist leider die knallharte Wahrheit.
Viele Grüße
Mike
/edit. Von bke-Kira/
Hallo Mike, liebe Eltern hier im Forum,
vielen Dank für Ihre Beteiligung an dieser von Sophia besonderen und schwierigen Fragestellung. Ihre persönlichen Erfahrungen, wie es bei Ihnen und Ihrer Partnerin gelaufen ist, sind ohne Frage sehr problematisch und dramatisch und haben Ihr Leben und Ihre heutige Haltung wahrscheinlich nachhaltig geprägt. Das möchte auch Ihnen nicht nehmen, das steht mir nicht zu. Nach dem Lesen des Threads sind bei mir jedoch die Bilder eines Kampfes in unterschiedlichen Facetten hängen geblieben: Feuerwalze, Messer, Feind, zerstören, verbieten, vor Gericht siegen und Lebensfeind.
Ich frage mich, inwieweit diese aus meiner Sicht massiven und Gewalt anmutenden Begriffe hier zur eigentlichen Fragestellung von Sophia "Uns fällt auch keine gute Lösung für das Problem ein. Hat hier vielleicht jemand eine gute Lösung?" konstruktiv beitragen. Für mich ist die ursprüngliche Fragestellung untergegangen -schade.
Die Thematik, dass Eltern nach einer Trennung zum einen mit Leib und Seele für Ihre Kinder da sein wollen und zum anderen teils durch neue Partnerschaften oder auch aus beruflichen Gründen vor der Herausforderung stehen, mehr oder weniger weit wegzuziehen und damit das oft gut eingespielte Patchwork- oder Stieffamiliensystem durcheinander zu bringen, gibt es nicht selten. Oft sind diese Konstellationen sehr komplex, nicht zuletzt -wie Sie Mike ins Spiel bringen- wenn neue Kinder in den neuen Partnerschaften erwartet werden. Was ja eigentlich auch ein Grund zur Freude sein sollte. Es liegt in der Natur der Sache, dass hier nicht alle Beteiligten in Ihren mehr oder weniger nachvollziehbaren individuellen Bedürfnissen zufriedengestellt werden können. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Mir ist die Suche nach der einen Lösung schlichtweg zu eindimensional. Es sollte hier vielmehr darum gehen, dass sich alle an einem Lösungsprozess beteiligen, sich anstrengen, die Lage des jeweils anderen nachvollziehen (nicht verstehen oder gut finden!) zu können. Weg vom Gewinnen und Verlieren. Hier kann auch eine zeitliche Dimension eine hilfereiche Rolle spielen, im Sinne von "jetzt ist es erstmal so oder so, wir beobachten, bleiben dran und schauen wie es passt, verändern bei Bedarf wieder..." Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist m. E. weit mehr als eine Momentaufnahme, sie sollte auch durch die Brille der "Lebensbilanz" gesehen werden. Wir können nicht vorhersagen, wie unsere Kinder solche Veränderungen in ihrem Leben im Rückblick bewerten. Vermutlich kann man da erstaunliche Überraschungen erleben.
Ich möchte mich nach den eher theoretischen Worten nochmals ganz praktisch für einen Prozess des Aushandelns im Falle von Sophie bzw. ihrer Bonustochter & Co. aussprechen, wie meine Kolleginnen zuvor. Da nicht wenige Familien mit solchen Entscheidungs-/ Suchprozessen konfrontiert sind, gibt es dafür ja auch ein sehr gutes und umfangreiches Unterstützungsangebot. Wie schon erwähnt, die Erziehungs- und Familienberatungsstellen, Mitarbeiter den zuständigen Jugendämter und nicht zuletzt auch das Familiengericht. Alle diese Institutionen wollen helfen und im Idealfall keine Gewinner oder Verlierer produzieren. Ich möchte hier Zuversicht säen und zu Mut animieren, diese Möglichkeiten als Hilfsangebot zu sehen und auch zu nutzen🙏.
In diesem Sinne verweise ich auf die Funktion der "Beratungsstellensuche nach Postleitzahlen"" auf der Elternseite.
Viele Grüße schickt Ihnen allen
bke-Lorenz Bauer
Hallo Frau Ina Schweizer,
da bin ich voll bei Ihnen. Wenn vorher eine gute Kommunikation möglich war, dann könnte es auch danach wieder so werden. Könnte. Aber man soll bekanntlich nie die Hoffnung verlieren. Und Sie können hier ja auch noch versuchen steuernd einzugreifen.
Was aber mir aber dabei zu kurz kommt, ist der Blick auf die anderen beteiligten und in Mitleidenschaft gezogenen Kinder. In dem geschilderten Fall wie auch in meinem Fall spielen diese KEINE Rolle. Also deren Bedürfnisse und Empfindungen. Das ist untragbar.
Ich kenne einen Fall, da wollte eine Mutter von Dresden nach Leipzig zu ihrem neuen Partner (nicht verheiratet) umziehen, da sie auch schwanger war. Die Eltern hatten vorher eine annehmbare Kommunikation (so würde ich es vorsichtig formulieren). Der Vater lies die Mutter nicht zu ihrem neuen Partner ziehen. Bzw. das Kind. Ergebnis ist aber bei einer Mutter dasselbe. Da die Mutter nicht umziehen durfte, hat sie eine Schwangerschaftsberatung wegen dem Abtreiben des ungeborenen Kindes in Anspruch genommen, da sie nicht mit 2 Kindern in Dresden alleine leben wollte. Am Ende wurde die Abtreibung und Tötung des ungeborenen Kindes vorgenommen. Darf ich es mit meinen Worten einfach umschreiben - das ist Ekelhaft eine Mutter soweit in die Ecke zu treiben. So etwas hat Sprengkraft und hat ebenfalls auch die Elternebene schon längst verlassen. Hier kann jeder Froh sein, dass nicht noch mehr passiert ist. Der neue Partner hätte aus meiner Sicht emotional (nicht rechtlich) alle Rechte dazu und man(n) kann es auch verstehen, wenn er am Ende "übergeschnappt" wäre.
Und glauben Sie mir. Ich habe inzwischen - neben meinen eigenen Erfahrungen als Vater und Ehemann, dessen Familie durch den deutschen Staat in Zusammenarbeit mit dem Ex - versucht wurde zu zerstören inzwischen eine Unzahl von ähnlichen (unglaublichen) Fällen in meinem Wissensstand.
Das sind Fälle, da hilft keine Streitvermeitungsberatung mehr. Und Gerichtsentscheidungen gegen Familien machen die Situation nicht besser. Ich erinnere immer mich daran, an das Buch Romeo & Julia. Wenn Familien aufeinander losgelassen werden, kann schlimmes passieren. Was es eigentlich zu verhindern gilt. Daher ist der Art 6 Abs 1 GG so klar und so Wertvoll formuliert. Nur schenkt man dem heute keine Beachtung mehr. Leider.
Viele Grüße
Mike
Hallo Mike,
vielen Dank fürs Teilen Ihrer Erfahrungen.
Ich stimme Ihnen zu, dass die Situation ein gewisses Potenzial zur Eskalation hat. Vor allem wenn die Beziehung zwischen den Eltern schon angespannt ist, birgt eine solche Situation das Risiko viel Sprengkraft zu entwickeln. Gleichzeitig kommt es meiner Ansicht nach, sehr auf die Vorgeschichte an. Wenn bisher eine gute Kommunikation möglich war, ist es durchaus realistisch, dass die Situation zwar zeitweise angespannter wird, dass im Großen und Ganzen aber auf Augenhöhe und offen auf Erwachsenenebene miteinander umgegangen werden und eine für alle akzeptable Lösung gefunden werden kann.
Ohne mich auf eine Seite schlagen zu wollen, finde ich das Bedürfnis des Vaters, seine Tochter regelmäßig zu sehen, genau so berechtigt, wie jenes der Mutter, die das Gleiche möchte. Nicht aus den Augen verlieren darf man dabei die Perspektive des Kindes. Dieses ist darauf angewiesen (zumindest bis zu einem gewissen Alter), dass die Eltern Bedingungen schaffen, dass es seine Beziehung zu jedem Elternteil pflegen kann. Dabei ist es nicht unbedingt nötig, dass das Kind exakt gleich viele Stunden mit diesem, oder jenem Elternteil verbringt (wobei eine gewisse Ausgeglichenheit helfen kann). Eine große Rolle spielt auch die innere Haltung, dem Kind den emotionalen Freiraum zu lassen, die Bindung zum anderen Elternteil weiter zu pflegen. Also die Bereitschaft, dass der Ex-Partner weiterhin eine Rolle im Leben des Kindes einnimmt.
Manchmal kann eine Beratung vor Ort, oder auch eine Mediation helfen, die Bedürfnisse des Kindes wieder in den Mittelpunkt zu rücken und eine Lösung zu erarbeiten.
Viele Grüße,
bke-Ina Schweizer
Guten Tag Frau Ina Schweizer,
ich verstehe, dass Sie keine Lösung auf den ersten Blick haben. Auch auf den 2. Blick wird es nicht besser. Leider.
Aus eigener Erfahrung darf ich Ihnen aber versichern. Dieser Konflikt verlässt die Elternebene. Er wird zur Feuerwalze. Der neue Ehemann und der Ex werden bis auf das Messer zu Feinden. Man kann am Ende Froh sein, wenn die beiden sich nichts antun. Denn dieser Konflikt bedeutet nur eins. Der Ex will seinem Kind verbieten mit der Mutter umzuziehen. Die Mutter wird daher mit größter Wahrscheinlich nicht umziehen. Damit wird der neue Ehemann den Ex als den ansehen, was er ist, er will seine neue Familie zerstören. Unabhängig davon, dass des neuen Ehemanns damit seine Grundrechte aus Art 6 Abs 1 massiv verletzt werden (Ausführungen an dieser Stelle erspare ich mir). Im Übrigen ist Art 6 Abs 1 das einzige Grundrecht mit einem "besonderen" Schutzrecht. Also das höchste Grundrecht.
Ich kenne mich aus, da ich auch der neue Ehemann bin. Und der Ex wollte meiner Ehefrau über das Kind verbieten mit unserem Kind zu mir zu ziehen. Das war ein No-Go für mich. Am Ende haben wir vor Gericht gesiegt. Vergessen werde ich das NIE. Auch da meine Frau damals Schwanger war und wir 9 Monate jeden Tag dachten, dass wir eine Frühgeburt wegen dem Stress bekommen. Der Ex meiner Frau ist von daher mein Lebensfeind geworden. Das werde und kann ich NIE vergessen!
Meinen Töchtern kann ich heute nur einen Tipp aufgrund der Erfahrungen machen. Lege Dir in Deutschland kein Kind zu. Und wenn doch, maximal ein Diskokind.
Damit schützen Sie effektiv Kinder, Männer und sich selbst.
MfG Mike aus Sachsen
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Guten Tag Frau Ina Schweizer,
ich verstehe, dass Sie keine Lösung auf den ersten Blick haben. Auch auf den 2. Blick wird es nicht besser. Leider.
Aus eigener Erfahrung darf ich Ihnen aber versichern. Dieser Konflikt verlässt die Elternebene. Er wird zur Feuerwalze. Der neue Ehemann und der Ex werden bis auf das Messer zu Feinden. Man kann am Ende Froh sein, wenn die beiden sich nichts antun. Denn dieser Konflikt bedeutet nur eins. Der Ex will seinem Kind verbieten mit der Mutter umzuziehen. Die Mutter wird daher mit größter Wahrscheinlich nicht umziehen. Damit wird der neue Ehemann den Ex als den ansehen, was er ist, er will seine neue Familie zerstören. Unabhängig davon, dass des neuen Ehemanns damit seine Grundrechte aus Art 6 Abs 1 massiv verletzt werden (Ausführungen an dieser Stelle erspare ich mir). Im Übrigen ist Art 6 Abs 1 das einzige Grundrecht mit einem "besonderen" Schutzrecht. Also das höchste Grundrecht.
Ich kenne mich aus, da ich auch der neue Ehemann bin. Und der Ex wollte meiner Ehefrau über das Kind verbieten mit unserem Kind zu mir zu ziehen. Das war ein No-Go für mich. Am Ende haben wir vor Gericht gesiegt. Vergessen werde ich das NIE. Auch da meine Frau damals Schwanger war und wir 9 Monate jeden Tag dachten, dass wir eine Frühgeburt wegen dem Stress bekommen. Der Ex meiner Frau ist von daher mein Lebensfeind geworden. Das werde und kann ich NIE vergessen!
Meinen Töchtern kann ich heute nur einen Tipp aufgrund der Erfahrungen machen. Lege Dir in Deutschland kein Kind zu. Und wenn doch, maximal ein Diskokind.
Damit schützen Sie effektiv Kinder, Männer und sich selbst.
MfG Mike aus Sachsen
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Guten Tag Sophia,
als eine der Moderatorinnen unseres Forums, begrüße ich Sie hier ganz herzlich.
Sie leben schon einige Zeit als Patchworkfamilie mit Wechselmodell und das scheint bisher ok funktioniert zu haben. Nun steht ein Umzug der Mutter ihrer Bonustochter im Raum, was natürlich einiges in Bewegung bringt.
Es ist sicher nicht einfach, da eine gute Lösung zu finden. Und auf die Schnelle fällt mir da auch gerade kein guter Vorschlag ein.
Was jedoch sicher dazu beitragen kann, eine für alle tragbare Lösung zu finden (auch wenn jede und jeder in irgend einer Hinsicht wahrscheinlich Zugeständnisse machen muss), ist eine gute, wertschätzende und offene Kommunikation. Oftmals sind Eltern, die das Wechselmodell leben schon recht geübt darin, mit einander zu kommunizieren, weil das Modell einiges an Absprachen und Informationsübergaben verlangt. Vielleicht ist das bei Ihrem Patchworksystem auch so? Ich würde es Ihnen - und vor allem auch Ihrer Bonustochter - sehr wünschen, dass die Lösungsfindung möglichst friedlich verlaufen kann!
Vielleicht haben andere Eltern ähnliche Erfahrungen gemacht und mögen diese hier teilen?
Viele Grüße,
bke-Ina Schweizer